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Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu dem größten Kohlendioxid
(CO2)-Emittenten der Welt. Durchschnittlich wird pro Jahr aufgrund
energiebedingter Emissionen ca. eine Milliarde
Tonnen CO2 freigesetzt.
Dieses entspricht etwa 5% der gesamten weltweit freigesetzten Menge
(ca. 22 Mrd. Tonnen).
Ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt in Deutschland verursacht
pro Jahr ca. 32,1 Tonnen CO2:
- Kohlendioxidemissionen beim Auto: 1 L Benzin produziert 2,333
kg CO2. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 7 l/100 km und 10.000
km Fahrleistung sind das 1,6 t CO2 pro Jahr.
- Kohlendioxidemissionen beim Flugzeug: Kurzstreckenflug: 8 l
Kerosin/100 km/Person - Langstreckenflug: 4 l Kerosin/100 km Person.
Bei durchschnittlich 20.000 km Kurzstrecken- und 43.000 km Langstreckenflügen
werden demnach 3.320 l Kerosin verbraucht. Pro Liter Kerosin werden
2,575 kg CO2 freigesetzt. Dies entspricht bei einer Gesamtmenge
von 3.320 l Kerosin Kohlendioxidemissionen von 8,4 t CO2.
- Kohlendioxidemissionen beim Zug: 100 km verursachen 6 kg CO2/Person,
bei 10.000 km sind das 1,5 t CO2.
- Bei Stromerzeugung im Steinkohlekraftwerk: Bei einem Durchschnittsverbrauch
von 1.200 kWh/Person beträgt die Kohlendioxidemission bei einem
Kohlekraftwerk 0,762 t CO2/Jahr/Person.
- Kohlendioxidemissionen bei der Heizung: Bei einem Durchschnittsverbrauch
von 3.000 m3 Erdgas entstehen bei 3 Personen 5,33 t CO2 (bei 2.000
l Heizöl entstehen 5,25 t CO2). (Hässliche
Bemerkung)
- Kohlendioxidemissionen durch Nahrungs- und Konsumgüterverbrauch:
Die durchschnittliche CO2-Emission beträgt ca. 5 t/Person, das
sind bei 3 Personen 15,0 t CO2.
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Noch einige Sätze aus „Klimaänderungen weltweit“ (Letzte
Aktualisierung: 16.10.1998 – UBA) (interessantes
Dokument!)
Aus der Forschung sind Schwankungen der globalen mittleren Temperatur
in den letzten Millionen Jahren zwischen 9 °C und 16 °C bekannt.
Schon lange bewegte die Wissenschaft die Frage nach dem "Warum"
von Klimaänderungen. Vereinfacht lassen sich dafür aus heutiger
Sicht folgende Ursachen anführen:
- Veränderungen sogenannter geoastrophysikalischer Parameter wie
Solarkonstante, Erdbahnelemente u.a.
- Veränderungen der Erdoberfläche
- Änderungen des Stoffhaushaltes der Atmosphäre
- Änderungen des Energiehaushaltes im System "Erdoberfläche und
Atmosphäre".
...
So stiegen weltweit die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) um
ca. 30 %, die des Methan (CH4) um 145 % und die des Distickstoffoxid
(N2O) um 15 % gegenüber den Werten vorindustrieller Zeiten.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie liegen im starken Anstieg
der Verbrennung fossiler Energieträger wie Öl, Kohle oder Erdgas
ebenso wie in der Ausweitung der industriellen Produktion, in Änderungen
bei der Landnutzung oder bei der Ausweitung der Viehwirtschaft.
Zum Teil gelangen völlig neue Stoffe wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW), Halone, perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), wasserstoffhaltige
Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) in
die Atmosphäre, die in der Natur praktisch nicht vorkommen, sondern
fast ausschließlich durch den Menschen erzeugt werden.
Alle diese Stoffe und Gase, zu denen auch Wasserdampf und Ozon
gehören, haben eine besondere Eigenschaft. Sie lassen die von der
Sonne (vor allem im sichtbaren, kurzwelligen Bereich) auf die Erde
fallende, energiereiche Strahlung nahezu ungehindert passieren,
absorbieren teilweise aber die im Gegenzug von der erwärmten Erde
ausgehende langwellige Strahlung.
Hierdurch werden sie in einen sogenannten energetisch angeregten
Zustand versetzt, um nach kurzer Zeit unter Aussendung infraroter
Strahlung wieder in den ursprünglichen Grundzustand zurückzukehren.
Die Aussendung von Wärmestrahlung erfolgt gleichwertig in alle Raumrichtungen,
d.h. zu einem erheblichen Anteil auch zurück zur Erdoberfläche ("thermische
Gegenstrahlung").
Damit diese zusätzlich zugeführte Energiemenge dennoch abgestrahlt
werden kann (dies muß erfolgen aus Gründen des dynamischen, energetischen
Gleichgewichts, in dem sich Erde und Atmosphäre im Mittel befinden),
muß die Erde eine entsprechend höhere Temperatur aufweisen. Dies
ist, kurz und vereinfacht gesagt, die Natur des Treibhauseffektes.
Die dabei beteiligten Gase werden allgemein als "Treibhausgase"
bezeichnet.
...
In seinem letzten Sachstandsbericht von 1995 stellte das IPCC (Intergovernmental
Panel on Climate Change) unter anderem fest, daß
- die mittlere globale Lufttemperatur seit den letzten 100 Jahren
um 0,3 bis 0,6 °C angestiegen ist. (Die letzten Jahre gehören
trotz der abkühlenden Wirkung des Ausbruchs des Vulkans Pinatubo
zu den wärmsten seit 1860.)
- die Abwägung aller bisherigen Erkenntnisse einen merklichen
menschlichen Einfluß auf das globale Klima nahelegt. (Diese Aussage
beruht unter anderem auf Fortschritten bei den Klimamodellen,
die zu realistischeren Einschätzungen des vom Menschen verursachten
Treibhauseffekts geführt haben.)
- sich das Klima auch in Zukunft ändern wird. (Für die globale
mittlere Lufttemperatur - regional sind noch deutlichere Abweichungen
zu erwarten - wird eine Erhöhung bis zum Jahre 2100 um 1 bis 3,5
°C erwartet. Im selben Zeitraum wird infolge der thermischen Ausdehnung
des wärmeren Wassers der Ozeane und des Abschmelzens der Gletscher
mit einem Anstieg des Meeresspiegels von 15 bis 95 cm gerechnet.)
- es trotz der Fortschritte in der Klimamodellierung noch immer
eine Reihe von Unsicherheiten gibt. (Diese betreffen zum Beispiel
die Abschätzung künftiger Emissionen und des biogeochemischen
Zyklus sowie die Einbindung von Wolkenprozessen in die Modelle.)
Welche Auswirkung die Zunahme der Treibhausgase nicht nur auf die
Temperatur, sondern auf das gesamte Klima hat, ist nicht einfach
zu beantworten.
Die Prozesse in der Atmosphäre selbst und die dadurch angestoßenen
Wechselwirkungen mit der Hydrosphäre, Geosphäre, Kryosphäre und
Biosphäre sind vielfach miteinander gekoppelt und vernetzt, so daß
die Änderung eines Parameters die Änderung vieler Parameter zur
Folge haben kann.
Nur mit Hilfe komplexer Klimamodelle und hochleistungsfähiger Computer
können die Verhältnisse modellmäßig abgebildet und mögliche künftige
Klimaänderungen eingeschätzt werden.
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