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Reaktionen: [übersicht][geld][beamtenstatus][pension]    

Die Bezahlung

Damit es nochmal gesagt sei: Deutsche Lehrer verdienen nicht zu wenig. Ich kenne auch keinen Kollegen, der laut nach mehr Geld schreit.

 

Weinerlichkeit

Die Weinerlichkeit, wie sie Lehrern vorgeworfen wird, bezieht sich, wenn sie überhaupt vorhanden ist, auf die ständigen Vorwürfe, wir würden zu viel verdienen. Das ist danebengegriffen, folgen sie dem Link.

Man kann sich vielleicht auf folgende Betrachtung verständigen:
Ein guter Ingenieur kann erheblich mehr verdienen als ein guter Lehrer, ein durchschnittlicher Ingenieur verdient immer noch deutlich mehr als ein durchschnittlicher Lehrer.
Was viele Leute ärgert, und das kann ich verstehen und teile diesen Ärger:
ein schlechter Ingenieur verdient weniger als ein schlechter Lehrer und kann im Gegensatz zu diesem auch leicht schon mal rausfliegen.
D.h.: Wer ein Studium macht und danach die Chance haben will, gut zu verdienen, der wird irgendwas, aber nicht Lehrer.
Wer einen sicheren Arbeitsplatz sucht und dafür mit einem Gehalt zufrieden ist, was unter dem akademischen Durchschnitt liegt, egal wie gut er ist, der kann was das angeht Lehrer werden.

Das ist eine Grundsatzentscheidung: im Durchschnitt mehr Geld mit höherem Risiko oder im Durchschnitt weniger und Sicherheit.

Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden und bin, was diesen Aspekt angeht, mit meiner Wahl zufrieden. Wer sich anders entscheidet, ist vielleicht zufriedener oder eben nicht.
Der Lehrer sollte sich nicht über sein Gehalt beschweren, der in der freien Wirtschaft nicht über sein Arbeitsplatzrisiko.

Sicherheit

gibt es natürlich erst, wenn man Lehrer ist.
In einigen Mails wurde auf die Zahl der Ingenieure hingewiesen, die erst gar keinen Job bekommen haben.
Was glauben sie, wie viele Lehramtler mit beiden Examina in den 80er und 90er Jahren völlig ohne Chance auf der Strasse standen; ihr einziger potentieller Arbeitgeber hielt die Tür zu.

1/3 mehr verdienen

Wir zahlen keine Renten- und Arbeitslosenversicherung. Die aktuellen Sätze sind 19,5% und 6,5%, zusammen also 26%. Diese werden bei Nichtselbstständigen zur Hälfte vom Arbeitgeber und zur Hälfte vom Arbeitnehmer getragen. Hier sind also 13% zu tragen. Ich habe beim Hochrechnen wegen der möglichen Steuerprogression 22% angesetzt.

Die Betragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung führt dort zu einem maximalen Arbeitnehmeranteil von ca. 240 €/Monat.
Ich zahle für mich und meine drei Kinder 234,xx €/Monat private Zusatzversicherung (die Beihilfe ist in der Tat eine Beihilfe, sie zahlt nicht alles), hier ist allerdings wohl auch die Pflegeversicherung drin (ca.18 €). Es ist weniger und ich habe natürlich Vorteile durch die Privatabrechnung, aber wenn meine Frau nicht selbst versichert wäre, dann wären es für mich wohl kaum weniger als 400 €/Monat.
Es hängt also von der individuellen Situation ab, ob ein Beamter finanziell besser dasteht oder nicht.

Damit wir uns nicht missverstehen: das ganze System gehört auf den Müll, Beamte sind wie alle anderen Bürger zu behandeln.

   

Referendare

"Der Sozialhilfesatz beträgt z.Zt. für Erwachsene 297 Euro monatlich zzgl. Mietzuschuss. Ab dem nächsten Jahr heißt das Ganze dann Arbeitslosengeld II und ist zwar um sagenhafte 48 Euro (West) bzw. 34 Euro (Ost) höher. Dafür entfallen aber sämtliche Antragsleistungen, sondern von den Betroffenen wird erwartet, dass sie von dieser lächerlichen Summe auch noch Rücklagen für sog. "einmalige Bedarfe" (Kleidung, Haushaltsgeräte etc.) bilden sollen.
Ich erwähne das nur, damit Sie mal sehen, wie weltfremd Ihre weinerlichen Vergleiche sind. An Ihrer Stelle würde ich Gott jeden Tag auf Knien danken, einen sicheren und durchaus angemessen entlohnten Job mit einem weit überdurchschnittlichen Pensionsanspruch zu haben." (aus einer Mail)

Vom Ton mal abgesehen (der Mann ist arbeitsloser Ingenieur, angeblich).

  • Anwärterbezüge ca. 1000 € brutto
  • Lohnsteuer ... - ca. 40 € (laut Steuertabelle für einen Unverheirateten sogar fast 90€. ???)
  • Krankenversicherung ca. 50 € (Frauen mehr)
  • Kleidung, Haushaltsgeräte bekommt der Anwärter nicht geschenkt (der Sozialhilfeempfänger hat da z.T. Ansprüche)
  • Referendare müssen mobil sein, ohne Auto sind die z.t. langen Wege zwischen Schule, Studienseminar und Wohnung schwer zu schaffen, rechnen wir für die Mobilität mal 150 €
  • für Bücher, Computer, Kommunikation (Tel., Internet, GEZ u.ä.) setzen wir auch noch einen Betrag an.

Es bleiben sicher deutlich weniger als 700 € für Wohnen und Leben. Addiert man zum Regelsatz der Sozialhilfe noch eine nach Sozialhilfegesetz angemessene Wohnung (45 qm für eine Einzelperson), dann sehe ich nur noch einen marginalen Unterschied.

Nirgends sonst in Europa werden Lehramtsanwärter so jämmerlich behandelt.

Interessant

übrigens, dass der Schreiber der Mail verplappert und im Gegensatz zu sonstigen Anfällen von verbaler Diarrhöe von einem angemessen entlohnten Job redet.
Nichts anderes sage ich auch.
Der Job ist angemessen entlohnt.

Allerdings hat nicht Gott das Studium und die Referendarzeit mit guten Abschlüssen absolviert, sondern ich.

Langes Studium

"Ein überdurchschnittlich langes Lehramtsstudium auf Kosten der Allgemeinheit der Steuerzahler - auch derer, deren eigene Kinder nicht studieren - begründet meines Erachtens keinen moralischen Anspruch auf ein ebenfalls überdurchschnittliches Einkommen, ganz im Gegenteil." (aus einer Mail, derselbe Absender wie im Abschnitt drüber)

Das ist einfach nur dämlich. Man kann sich durchaus darüber unterhalten, ob man nicht das Studium mit Gebühren belegt und dafür den Kindergarten verpflichtend für alle macht und dafür kostenfrei stellt (das wäre richtig und da bin ich sofort dabei).

Aber dass man umso weniger verdient, je länger die Ausbildung war, das ist ein Vorschlag, den man in seiner Blödheit kaum fasst. Wer soll denn dann noch ein Studium machen? Da investiert man 4 oder 5 zusätzliche Jahre, um danach 80% eines Menschen zu verdienen, der schon seit einigen Jahren echtes Geld verdient? Muss der habilitierte Professor zuzahlen, damit er überhaupt arbeiten darf?
Ja hallo!
 

Ich kanns mir ...

nicht verkneifen:
 
Sag mir, wo die Zellen sind, 
zwischen Ohren weht der Wind.
(nach einem bekannten Schlager)

 
       
 
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    last update: 14.01.2005