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[übersicht] [vergleich - weitere zahlen] [finnland - IFO]    

Noch ein paar Zahlen zum Gehalt

  • Abschluss FH (ich rechne 7 Semester + Prüfung)
    Fachgebiet Informatik, Ing., Nat.wiss.
    43.546 € Einstiegsgehalt pro Jahr im Durchschnitt
     
  • SekI-Lehrer (6 Semester + Prüfung + Wartezeiten + 2 Jahre = 4 Semester Referendarzeit mit "Bezahlung" auf Sozialhilfeniveau)
    Alter 26, unverheiratet (das spielt im Öffentlichen Dienst eine Rolle)
    33.500 € Einstiegsgehalt (12,5 mal das Grundgehalt A12 + Zuschlag)
    d.h. ca 41-42.000 €, wenn man Renten- und Arbeitslosenversicherung draufrechnet und die Steuerprogression einberechnet.
     
  • Abschluss Uni (ich rechne 9 Semester + Prüfung)
    Fachgebiet Informatik, Ing., Nat.wiss.
    48.629 € Einstiegsgehalt pro Jahr im Durchschnitt
     
  • SekII-Lehrer (8 Semester + Prüfung + Wartezeiten + 2 Jahre = 4 Semester Referendarzeit auf Sozialhilfeniveau)
    Alter 28, unverheiratet (s.o.)
    40.000 € Einstiegsgehalt (12,5 mal das Grundgehalt A13 + Zuschlag + Stellenzulage), also etwa das selbe wie der Ingenieur inkl. Renten-, Arbeitslosenversicherung und Steuerprogression.
      
  • Die Gehaltssteigerungen bei Lehrern sind zwar sicher, aber genauso sicher auch sehr gering. Dies gilt im Vergleich mit anderen akademischen Berufen in Deutschland wei auch im internationalen Vergleich.
     
  • Zusatzleistungen wie Betriebsrente (braucht der Lehrer/Beamte auch im Moment noch nicht), Firmenwagen, Fahrtkostenzuschuss o.ä. gibts im öff. Dienst natürlich nicht, in der Wirtschaft nicht überall, aber doch häufig. Gut, ich zahle vielleicht 50 € weniger Autoversicherung im Jahr, aber das reißts nicht wirklich raus.
     
  • Die 1,5 bis 2 Jahre kürzere Ausbildung der Ingenieure ist mindestens 60.000 € wert. (Es geht hier wieder nur um die Ausbildungsdauer.)
     
Dies ist

kein Heulen über zu wenig Geld.
Man kann ordentlich davon leben.


Die Zahlen

zu den Lehrern sind aus den einschlägigen Gehaltstabellen zur Beamtenbesoldung. Die Zahlen zu den anderen akademischen Berufen sind aus dem Spiegel

Kommentar

Höhe der Gehälter

Die Gehälter der deutschen Lehrer sind nicht zu niedrig. Die Anfangsgehälter von Ingenieuren usw. liegen trotz einer deutlich kürzeren Ausbildung im Bereich bzw. kanpp über den Anfangsgehältern entsprechender Lehrer. Mit zunehmendem Alter/Berufserfahrung entwickelt sich das deutlich auseinander.
Dafür haben Lehrer eine hohe Arbeitsplatzsicherheit. Ich als Haupternährer meiner Familie schätze diesen Vorteil sehr hoch ein.
Wer die Chance haben will, wirklich gut zu verdienen, der darf eben nicht Lehrer werden.

Die Gehälter sind nicht zu hoch.
Wie soll man jemandem ein Lehramtsstudium schmackhaft machen, wenn das Gehalt trotz der langen (unsinnig langen, einverstanden, das hilft aber im Moment nichts) Ausbildung nicht nur knapp unter dem Schnitt in der Industrie liegt, sondern 15% oder sogar 25%?
Der Abstand zu "besseren" Ausbildungsberufen ist dann so gering, wenn überhaupt noch vorhanden, dass man keine 5 Jahre längere Ausbildung in Kauf nimmt um Lehrer zu werden.
Es sei denn, man ist komplett bescheuert. Dann wirds aber auch mit dem Studium schwierig.

Döneken, lange her: Nachdem ich etwa 7 oder 8 Jahre im Beruf war (+ 2 Jahre Referendar), wollten mir ein paar befreundete BWLer (teils Uni, teils FH), die noch nicht halb so lange im Beruf waren erzählen, wie gut ich verdiene. Nach der Nennung meines Bruttogehalts und einem Moment betretenen Schweigens war das nie wieder ein Thema.

Hochrechnen der Rohgehältern bei Lehrern

Lehrer zahlen keine Renteversicherung und keine Arbeitslosenversicherung (was übrigens einen angestrebten Berufswechsel sehr kompliziert), das macht Vater Staat für ihn.
Man muss also den Arbeitnehmeranteil (13%) draufrechnen. Kompliziert wirds, weil der Beschäftigte in der Wirtschaft dadurch in die Steuerprogression gerät. Geht man von einem Verheirateten aus und rechnet die deutlich höhere Steuerbelastung drauf und die etwas höheren Steuerrückzahlungen wieder runter, dann ist ein Aufschlag von etwa 22% (also mehr als 20, aber weniger als 25) realistisch.

Lehrer zahlen wie andere Beamte auch die halbe Krankenversicherung (private Zusatzversicherung), den Rest zahlt der Staat (Beihilfe).
(Ein albernes, lästiges, antiquiertes System, das abgeschafft gehört. Vielleicht ist das im Rahmen der aktuellen Diskussion über die Umstrukturierung des Gesundheitswesens möglich.)

Lehrer zahlen übrigens auch Steuern (da wollte mir ein Bankkaufmann mal das Gegenteil erzählen, deshalb erwähne ich es sicherheitshalber).

Tipp gefällig?

Um es deutlich zu machen: ich unterrichte gern! Ich rate aber dringend von einem Lehramtsstudium ab. Wer mit dem Gedanken spielt, diesen Beruf zu ergreifen, der sollte ein Fachstudium machen und zunächst mal sehen, wie es in der Industrie so läuft.

Es kann dann passieren, dass die Arbeit nicht gefällt oder der Drang zu unterrichten übermächtig wird. Wenn ihnen dann das Bild des Lehrers in der öffentlichen Meinung und die reduzierte Bezahlung nichts ausmachen, können sie den Seiteneinsteiger geben.

Sie werden dann vom Staat hofiert (als Lehramtsabsolventen werden sie wie lästige Schmeißfliegen behandelt) und können zu anständigen Konditionen ihren Traumberuf ergreifen.

>>>   Hier müssen allerdings aktuelle Ergänzungen her.
Im Moment leistet sich die Regierung des Bundeslandes, in dem ich arbeite, den Luxus, Quereinsteiger zu behandeln wie Vollidioten. Man lockt sie mit Versprechungen aus Jobs in der Industrie, dann sagt man mitten in der Referendarzeit "April, April" und stuft sie zu Bedingungen ein, bei denen sie besser direkt Hartz IV beantragen.
Und das macht man sogar mit Leuten, denen sie eigentlich die Füße küssen müssten, weil sie z.B. freiwillig an Brennpunkthauptschulen gehen.
(Kopf >> Tisch)
Referandare werden weiter besch....n behandelt, klar.
Diese elende

Rechnerei rauf und runter macht deutlich, dass der Unterschied zwischen den Gehaltssystemen in der Wirtschaft und im öff. Dienst ärgerlich und überflüssig ist und nur zu gegenseitigen Verdächtigungen führt.

Weg damit.

Steuerprogression

Der Aufschlag:
Rechnet man den (unrealistischen) ungünstigsten Fall - Gehalt an der Grenze zur Bemessung der Beiträge zu Rentenvers. ..., nicht verheiratet, keine Rückzahlung von Steuern - kann das bis zu gut 30% ausmachen. Bei niedrigeren Gehältern reichen dafür auch schon mal 15%.

   
 
       
 
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    last update: 05.11.2007