Die Untersuchung | |||||||||||||||||||||||
.Zur Lehrerarbeitszeit gab es 1999 eine groß angelegte Untersuchung der Unternehmensberatung Mummert und Partner. Auftraggeber war die Landesregierung vulgo Frau Behler, die damalige und glücklicherweise verflossene Ministerin für Schule (das war die blonde Frau mit den zugeschwollenen Augen, die der damalige MP Steinbrück so unnachahmlich elegant abgeschossen hat). Das Ziel der Untersuchung war klar. In NRW musste gespart werden, das war die Maßgabe des damaligen Finanzministers Steinbrück. (Ich finde den Mann nicht mal unsympathisch, aber Lehrer mag er nicht, obwohl er mit einer Kollegin verheiratet ist/war(?).) Begleitet wurde das Ganze durch die Presse mit dem Tenor 'Jetzt zeigen wir den faulen Säcken mal wo es lang geht'. Die Kampagne war der Behler natürlich nur recht und dem Eindruck wurde in Interviewäußerungen - drücken wir es mal zurückhaltend aus - nicht widersprochen. |
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Die Zahlen bei Mummert | |||||||||||||||||||||||
Unglücklicherweise war das Ergebnis, dass die Jahresarbeitszeit der Lehrer abhängig von der Schulform zwischen ca. 1750 und mehr als 1900 Stunden lag. Die Unterrichtsverpflichtung an Berufskollegs und Gymnasien liegt mittlerweile (2011) nicht mehr wie anfangs der 1990er Jahre bei 23,5 Wochenstunden sondern bei 25,5 WoSt. Bei den Realschulen wurde von 27 auf 28 WoSt erhöht, bei den Hauptschulen war beim besten Willen keine weitere Erhöhung auf über 28 WoSt zumutbar.
In der Untersuchung werden in einem zweiten Schritt bestimmte Belastungen gedeckelt und damit die Zahlen runtergerechnet, z.B. die Konferenzbelastung auf maximal 45/50 Stunden pro Jahr. |
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Vergleich | |||||||||||||||||||||||
Die nicht runtergerechneten Zahlen liegen deutlich über denen des öffentlichen Dienstes und auch deutlich über denen der "normalen" arbeitenden Bevölkerung. Schon 1 1/2 Stunden auf der Bühne (= vor der Klasse) stehen, und das mehrfach täglich, ist nicht einfach. Probieren sie es aus, werden sie Lehrer, die Leute werden im Moment gesucht. ;-) Nun ist der Vergleich natürlich trotzdem nicht ganz fair. In den oberen Einkommensgruppen gibt es diese festen Arbeitszeiten nicht, da geht man ohnehin von mehr als 40 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit aus. Beim durchschnittlichen Lehrer liegt sie aber eben auch deutlich drüber, selbst wenn man die Ferien berücksichtigt. |
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