.. 23.Apr.2024 .. 14:52 Uhr ..
 achtung: entwurfsfassung, nur testweise im netz (bei Fehlern gerne Rückmeldung)
Weitere Quellen
Österreich und Dänemark  

Die Zahlen von Österreich stimmen mit den Quellen überein, die man über Suchmaschienen im Netz findet.
Die Zahlen in Dänemark kennen wir indirekt aus eigenen Besuchen in unserer Partnerschule in Aalborg (Aalborg Handesskolen, eine Schule der Sekundarstufe II, deshalb "indirekt"). Die Stundenpläne dort erfreuen durch eine deutlich übersichtlichere Gestaltung; die Kollegen, die dort Sprachen oder wirtschaftswissenschaftliche Fächer unterrichten haben höchstens 20 Stunden zu unterrichten, zur Erinnerung: hier in NRW sind es 25,5.
Es gibt in beiden Ländern eine Differenzierung nach Fächern, bei vor allem die Korrekturbelastung berücksichtigt wird.

Kroatien  

Nur ganz kurz, eine persönliche Erfahrung aus Istrien, wo wir eine Zeit lang Kontakt zu einer Schule der Sek II hatten. Die Oberstufe dort umfasst die Klassen 9-12.
Wir haben diese Schule im Rahmen einer Klassenfahrt besucht, sind dort sehr herzlich aufgenommen und umsorgt worden. Beiläufig haben wir der betreuenden Deutschkollegin die Frage nach der Unterrichtsbelastung gestellt, es waren 21 Unterrichtsstunden.

Ich hätte nicht
erwartet, dass es bei uns gut 20% mehr sind.
"Angelsachsen"  

Die Überschrift nehme ich für die Länder in Großbritannien und Neuseeland.

Es hat mich etwas mehr Sucharbeit gekostet (Google: 'teacher workload', schauen sie selbst mal), die Zahlen für England zu finden und ich hatte nicht mal wirklich durchschlagenden Erfolg.
Man findet eine Studie von PricewaterhouseCoopers aus dem Jahr 2001, im Original war es ein PDF, wenn ich mich recht entsinne. Ich habe mir damals die entsprechende Datei als html-Dokument gespeichert. Da ich sie im Netz nicht mehr finde, habe ich sie hier gesichert.

Sie finden in diesem langen Dokument unter 2.4:
"Teaching own lessons: This includes teachers and heads teaching their own timetabled lessons, taking tutorials and teaching outside formal lesson-time, for example homework classes. The figures from the OME study are shown below." (OME: Office of Manpower Economics)

Die Ausführungen unter 2.3 geben einen weiteren Hinweis darauf, worin der (gravierende) Fehler bei der Interpretation der Begriffe Unterrichtsstunde bzw. teaching besteht. Im angelsächsischen Raum (für Neuseeland gilt nämlich etwas ähnliches) interpretiert man den Begriff offenbar umfassender als im restlichen Europa, was dann zu der scheinbar hohen Unterrichtsbelastung in diesen Ländern führt.

Für den Classroom teacher (secondary) werden 17,9 Wochenstunden angegeben, das entspricht knapp 24 Unterrichtsstunden, wozu allerdings auch die erwähnten "taking tutorials and teaching outside formal lesson-time, for example homework classes" zählen. Also keine höhere, sondern eine geringere Unterrichtsbelastung als in Deutschland, was die schlampige OECD-Untersuchung in ihr Gegenteil verkehrt. Dieses Ergebnis bestätigen übrigens auch die Kolleg/innen, die das britische Schulsystem aus eigenem Tun kennen.

Für Neuseeland
gilt etwas ähnliches wie für GB. Das entsprechende Dokument habe ich allerdings offenbar endgültig versenkt.
USA  

Die einzige halbwegs präzise Angabe, die ich im Netz gefunden habe, stammt vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Das Original ist nicht mehr auffindbar, daher hier die HTML-Seite mit Angabe der ursprünglichen Quelle.

Zitat daraus:
Lehrer in Mittelschulen und Junior Highschools befinden sich etwa acht Stunden am Tag im Schulgebäude und nehmen die unterschiedlichsten Aufgaben wahr. Neben der Lehrtätigkeit sind es vor allem die organisatorischen Aufgaben sowie die Aufsichtspflicht, die täglich zu erfüllen sind. Das Unterrichtsdeputat liegt bei durchschnittlich 26 Stunden pro Woche. Die Nachmittagszeit wird überwiegend zur Unterrichtsvorbereitung oder zur besonderen Betreuung einzelner Schüler oder Schülergruppen genutzt.

Also auch hier wieder nichts mit die Hälfte mehr an Unterrichtsverpflichtung. Die Unterichtsverpflichtung in den USA ist zu hoch, wenn auch offenbar nicht ganz so hoch wie bei uns.

USA
Präzise Angaben zu den Arbeitsbedingungen habe ich nicht gefunden. Wenn mich mal jemand erleuchten kann, gern.
Intern (Deutschland), zwei Bemerkungen  

Es gibt, das ist zunächst mal festzuhalten, nur eine Größe, die man sinnvoll vergleichen kann, nämlich die Jahresarbeitszeit.
Kurz vor der Erstellung der ersten Version dieser Seiten (Dezember 2003) sah ich im WDR-Fernsehen die Sendung 'Hart aber fair' zum Thema Arbeitszeit in Deutschland. Dort wurde als offizielle Zahl eine durchschnittliche Jahresarbeitszeit in Deutschland von 1557 Stunden genannt.
Da ist natürlich jedem klar, dass solche Zahlen gern von den Arbeitgebern auf den Markt geworfen werden, um ihrer Forderung 'Mehr arbeiten, weniger verdienen' Nachdruck zu verleihen. Aber es gab auch von Seiten der Gewerkschaft und der SPD eigentlich nur den Einwand, dass im Durchschnitt wegen der Überstunden real mehr gearbeitet wird. Prinzipiell wurde die Zahl nicht angezweifelt, da muss sie ungefähr stimmen.

Mir ist natürlich wie an anderer Stelle erwähnt klar, dass sich die Arbeitszeit der Lehrer eher am akademischen Arbeitsmarkt orientieren muss.

Ich bekam als Reaktion auf die erste Version der Seiten eine Mail, die mittlerweile im elektronischen Nirvana endete.
Darin war folgende Tabelle enthalten:

Kleine Ergänzung:  
Studium Wochenarbeitszeit [h]
Wirtschafts-Ingenieur
Elektrotechnik, Uni
Elektrotechnik, FH
Maschinenbau, FH
Bauingenieur, FH
Lehramt
Sozialarbeit/-päd.
49
47
46
47
48
45
42
Uni Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung, siehe auch Ausgabe 3 / März 2001 „Handelsblatt – junge Karriere“ -
Danke an H.B.

Dazu:
Erstens liege ich als SekII-Lehrer in Bezug auf die Arbeitszeit etwas über dem Lehrerdurchschnitt von 45 (siehe die Untersuchung von Mummert) und damit mitten in den Zahlen für die Ingenieure.
Zweitens hält sich mein Neid auf die nominell weniger arbeitenden Kollegen in der Grund- und Hauptschule sehr in Grenzen, das selbe gilt für die Sozialarbeiter.
Drittens tendiert das Handelsblatt kaum dazu, die Zahlen für die Ingenieure zu niedrig und die für die Lehrer zu hoch anzugeben, sie werden also neutral und verlässlich sein.

Immerhin ...
... habe ich die Initialen des Briefschreibers notiert.
Der Rest ist allerdings weg.
Ab 22jul10: 3874 Bes.
jaik.de